Alkoholismus – Familientherapie ist einer der Schritte zur Befreiung von der Abhängigkeit.
Alkoholismus ist die häufigste Abhängigkeitserkrankung. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation steht sie an 3. Stelle gleich nach Krebs- und Herz-Kreislauf- Erkrankungen. Schätzungen zufolge erlitten nämlich ca. 2 Milliarden Menschen eine akute Alkoholvergiftung, während bei 76,3 Millionen der Weltbevölkerung ein chronischer Alkoholmissbrauch registriert wurde.
Alkoholismus ist nach Depression eine psychische Störung und führt in den meisten Fällen zur Invalidität. Außerdem stirbt eine beträchtliche Zahl durch Selbstmord und durch die schweren Folgen des Alkoholismus sinkt die Lebenserwartung.
Ein besonderes Problem ist der Alkoholismus bei Teenagern. Fast 80 Prozent der Jugendlichen trinkt hemmungslos und bei 10 Prozent ist die Gesundheit bereits angeschlagen.
Bedenkt man, dass soziale Faktoren die Entwicklung des Alkoholismus wesentlich beeinflussen, so kann man das Problem nicht ausschließlich vom medizinischen Aspekt aus betrachten. In die Lösung des Problems müssen alle Familienangehörigen einbezogen werden, weil diese Abhängigkeit sie direkt und indirekt betrifft.
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Was bedeutet Familientherapie?
Um die Wichtigkeit zu erkennen, die der Familientherapie beim Alkoholismus zukommt, sollte man zunächst wissen, was sie umfasst.
Laut Definition ist die Familientherapie ein „besonderes Gebiet der Psychotherapie, die sich auf der Anwendung der Theorie des Systems in der Erkenntnis des Einzelnen und seiner emotionellen Schwierigkeiten und Probleme gründet“. Sie beurteilt im Grunde das Bewusstsein des Einzelnen, sein Verhalten und seine Emotionen durch die Beziehungen in der Familie.
Die Familientherapie entwickelten Mitte des 20. Jh. Freud und seine Schüler Jung, Adler und Sullivan bei der Behandlung von schizophrenen Personen und Familien mit einem Delinquenten. Im darauffolgenden Jahrzehnt erweiterte sich der Wirkungsbereich und umfasste auch die Behandlung des Alkoholismus. Auf diese Weise wurden die Patienten motiviert, den Kampf gegen die Sucht zu beginnen, aber auch ermutigt, in Zeiten der Krise auszuharren. Gleichzeitig wurde ihnen auch volle Unterstützung nach der Behandlung gewährleistet, um Rückfallerscheinungen zu verhindern.
Welche Bedeutung hat die Familientherapie für den Alkoholismus?
Alkoholismus in der Familien ist ein immer häufigeres Problem in der Gesellschaft. Das Heranwachsen eines Kindes in einer solchen Umgebung ist nicht gesichert. Obwohl es an Liebe nicht mangelt, ist die psychische Abhängigkeit stärker als das Bewusstsein, seinen elterlichen Pflichten nachzukommen. Diese Vernachlässigung und das fehlende Mitgefühl lässt die Kinder verletzlich werden.
Gleichzeitig führen die häufigen Streitigkeiten der Eltern nicht nur zu gegenseitiger Beschuldigung für das entstandene Problem, sondern auch dazu, die Schuld auf die jüngeren Familienmitglieder abzuwälzen. Und so entsteht das Risiko, dass bei den Kindern während des Heranwachsens etliche psychische Störungen auftreten, was zu Entwicklungsverzögerungen führen kann.
Desgleichen ist die Wahrscheinlichkeit dreimal so groß, dass die Kinder aus solchen Familien körperlich und auch sexuell misshandelt werden, und auch im Erwachsenenalter eine Alkoholabhängigkeit entwickeln können.
Die Situation ist auch nicht leichter, wenn ein Teenager Alkoholiker ist. Nach misslungenen Versuchen der Eltern, dem Kind selbst zu helfen, stehen die Eltern einem immer größeren Zwiespalt in der Familie, finanziellem Ruin, Isolierung in der Gesellschaft gegenüber. Und nicht selten sind Fälle, dass bei ihnen generalisierte Angstzustände und Depression in Erscheinung treten.
Worauf beruht die Verbindung Alkoholismus – Familientherapie?
Wenn von Alkoholismus die Rede ist, liegen der Familientherapie mehrere Therapietechniken zugrunde.
Das Modell der Familienerkrankungen betrachtet die Abhängigkeit als eine Erkrankung, welche die ganze Familie betrifft. Das bedeutet, die Opfer der Abhängigkeit werden von allen negativen Seiten dieser Erkrankung gleichermaßen in Mitleidenschaft gezogen, und nicht nur die Person, die Alkohol konsumiert.
Das Modell der Familiensysteme lenkt die Aufmerksamkeit auf die mögliche Co-Abhängigkeit. Das heißt auf die Möglichkeit, dass sich die Familie dem Problem des Familienangehörigen anpasst, um ein „scheinbares“ Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Die Aufgabe dieser Methode ist, die nichtangepassten Kommunikationsmuster zu erkennen und zu ändern sowie die Rolle jedes Familienmitglieds in der Abhängigkeit zu prüfen.